Feuerwehralltag pur erlebten die Jugendlichen der Freiwilligen Feuerwehr Pilsach. Im Rahmen einer 24-Stunden-Übung standen neben realitätsnahen Einsatzübungen der technische Dienst und Freizeitaktivitäten auf dem Programm. Sichtlich Spaß hatten die Jugendfeuerwehr bei dieser Übung. |
18 Jugendliche im Alter von 12 bis 18 Jahren trafen sich am Samstag, 29. Oktober um 13 Uhr zum Dienstantritt im Feuerwehrgerätehaus der FF Pilsach. Die Jugendwarte Stefan Graf und Jasmin Werner, welche den Einsatztag organisierten, wurden durch die aktiven Mitglieder der aktiven Feuerwehr zusätzlich unterstützt, welche als Gruppenführer, Atemschutzgeräteträger und Maschinisten aushalfen.
Zum "Dienstbeginn" hieß es erstmal das Nachtlager im Gerätehaus vorzubereiten, die Dienstkleidung und Gerätschaften zu prüfen und die Einsatzbereitschaft sicherzustellen. Anschließend gab es theoretischen Unterricht in einsatztaktischem Vorgehen in technische Hilfeleistung und bei Bränden. Wie im realen Leben der Berufsfeuerwehren sind die Alarme nicht an Zeiten gebunden. So fand während dem Unterricht der erste Einsatz statt.
"Alarm für die Freiwillige Feuerwehr Pilsach - Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person". Mit voller Montur und mit Blaulicht ging es mit dem HLF 10 und dem MZF zur Einsatzstelle. Nach der Lageerkundung durch den Gruppenführer durften die Jugendlichen mit dem technischen Geräten arbeiten. Fahrzeug unterbauen um Erschütterungen zu verhindern, Erstzugang zu den verletzten Personen schaffen und Erstversorgung vornehmen. Nach der Entscheidung einer patientengerechten Rettung wurden Türen und das Dach mit Spreitzer und Schere entfernt. Nach der Rettung fanden die Aufräumarbeiten vor Ort und die Herstellung der Einsatzbereitschaft statt.
Im Anschluss gab es eine Stärkung - das Abendessen. Danach erfolgten individuelle Ausbildungen für die einzelnen Trupps. Gegen 22 Uhr hieß es dann "Alarm für die Feuerwehr Pilsach - Rauchentwicklung in der Grundschule Pilsach - Personen in Gefahr". Wieder heißt es - rein in die Einsatzkleidung - rauf auf´s Fahrzeug und mit Blaulicht zum Einsatzort.
Während der Fahrt nutzten die Atemschutzgeräteträger die Zeit sich im Fahrzeug mit dem Pressluftatmer auszurüsten. Gruppenführer Lechner traf vor Ort auf einen sehr nervösen Schulrektor und erfragte die aktuelle Situation. Mehrere Schüler befinden sich noch in den Räumen der Turn- und Sporthallen. Mehrere Atemschutztrupps kamen zum Einsatz um mit der Personensuche zu starten. Weitere Trupps stellten eine Wasserversorgung vom Hydrant zum HLF 10 her und bereiteten einen Versorgungsplatz vor. Nachdem die Personen gefunden und in Sicherheit gebracht wurden, ging es an die Bekämfpung des Brandherds. Im Anschluss wurde mit dem Hochdrucklüfter das Gebäude von Rauchgas befreit und final erkundet. Nach Entwarnung durch den Gruppenführer ging es zurück ins Gerätehaus.
Atemschutz im verrauchten Gebäude. |
Brandobjekt - Grundschule Pilsach. |
Richtig müde waren die Jugendlichen noch nicht, trotzdem ging es in die Nachtruhe - bis zur nächsten Alarmierung. "Alarm für die Feuerwehr Pilsach - Vermisste Person" und wieder ging es mit den Einsatzfahrzeugen zum Einsatzort. Eine Person gilt als vermisst und wird in einem Waldstück vermutet. Nach der Lagebesprechung gingen die einzelnen Trupps systematisch vor. Mit Hilfe der Wärmebildkamera konnte die Person schnell gefunden und dem "Rettungsdienst" übergeben werden. Noch in der Nacht kam die nächste Alarmierung. Verunglückte hilflose Person im Abhang. Ein Wanderer stürzte einen Abhang hinab und konnte sich nicht mehr selbst befreien. Mit Hilfe der Schaufeltrage und dem Absturzsicherungsgerät nahmen die Retter Kontakt mit dem Verunglückten auf, verlegten ihn in die Schaufeltrage und retteten ihn hangabwärts, wo weitere Rettungskräfte den Verletzten entgegennahmen.
Nach dem Einrücken, während der Morgendämmerung, war es fast schon soweit zu frühstücken. Einige versuchten jetzt dennoch ein bisschen Schlaf und Erholung zu bekommen. Um Acht hieß es dann Frühstücken doch auch hier kam es zu einer Verzögerung. "Alarm für die Feuerwehr Pilsach - Brandmeldeanlage/ Feuermeldung Papierbetrieb". Die Besatzung des HLF10 machte sich sofort auf den Weg und erkundete die Einsatzstelle. Mit Hilfe des Lageplans war der Brandmelder schnell ausfindig gemacht und es stellte sich heraus, dass es sich hier um einen defekten Melder handelte. Die Feuerwehr rückte wieder ein. Auch das gehört zum Alltag von Berufsfeuerwehren.
Der 24-Stunden Dienst nähert sich langsam dem Ende und die Jugendlichen hatten sichtlich Spaß an dem erlebnisreichen Tag. Die Bilanz für die Betreuer war, dass die Jugendlichen einen starken Willen zeigen, im Team und Hand in Hand zu arbeiten. Großer Dank gilt vor allem den Jugendlichen, welche das Angebot mit vollem Eifer annahmen, dem Organisationsteam um die Jugendwarte Stefan Graf und Jasmin Werner mit Unterstützung von Andreas Ibler, Marie Simson, Jürgen Lechner, Nadja Rappel, Gerlinde Lorenz, Johann Hörteis, den Vorständen Peter Simson, Thomas Miklusach, Thomas Heidner, den Kommandanten Thomas Betz und Daniel Rappel.
THL - Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person. |
Lageerkundung und Einsatzbefehl an Angriffstrupp. |
|
|